Nicht-Worte

Was wäre wenn wir Worte fänden so zart so leicht so unerwartet und schwebend. Worte die staunen und blicken und hören. Worte wie Federflügel, wie Kerzenlicht, wie ein Sommermorgenwindhauch. Worte die wir noch nicht kennen, die wir gebären, die uns entstehen im Augenblick. Worte ohne Eindruck, mit Farben und Gerüchen wohl, mit Lauten und mit Klängen. Was wenn wir Worte fänden die uns nicht brauchen, die leben, flattern, zirpen und Purzelbäume schlagen ganz ohne uns. Worte die leben. Worte die spielen. Worte die wir nicht sagen, nicht denken. Worte die einfach nur sind. Worte der Liebe. Worte der Nähe. Und des Verstehens. Worte wie Kinder, Worte wie Greise. Worte die dämmern und läuten und wuchten und zagern. Worte die eine Erde mit neuem Namen erfinden. Die vom Mond brächten den Staub, vom Mars die Farbe, vom Jupiter den Gürtel und von der Sonne das Licht. Worte die deinen Geist mit meinem verschmelzen, mit allen und allem was ist. Worte die nichts und gar nichts erklären.